Durch Mikrosegmentierung werden kleine, spezifische Sicherheitszonen in einem Netzwerk geschaffen, um den Zugriff auf Ressourcen einzuschränken und die Sicherheit zu erhöhen.
Bei der Mikrosegmentierung handelt es sich um eine Sicherheitsstrategie, bei der ein Netzwerk in kleine, voneinander getrennte Segmente unterteilt wird, um die Sicherheit zu erhöhen. Jedes Segment und jeder Workload wird von den anderen isoliert, sodass in den Rechenzentren und Cloud-Umgebungen immer kleinere Sicherheitszonen entstehen, die individuell abgesichert werden können.
Mikrosegmentierung kann die potenzielle Angriffsfläche reduzieren und die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen begrenzen, da alle Workloads und Anwendungen isoliert sind. Über Mikrosegmentierung können Administratoren auch Sicherheitsrichtlinien implementieren, um den Datenverkehr nach der Regel der geringsten Rechte und dem Zero-Trust-Prinzip einzuschränken. Darüber hinaus hilft Mikrosegmentierung, einen besseren Überblick über den Netzwerkverkehr zu erhalten und den Verkehrsfluss besser zu kontrollieren.
Workloads (Arbeitslasten) sind ein wichtiger Aspekt bei der Mikrosegmentierung. Sie repräsentieren die Recheninstanzen oder Verarbeitungseinheiten, die in einem Netzwerk ausgeführt werden. Bei Workloads kann es sich um Anwendungen, Dienste oder Prozesse handeln, die miteinander kommunizieren müssen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Durch Mikrosegmentierung werden präzisere Sicherheitskontrollen auf Workload-Ebene ermöglicht, sodass Unternehmen bestimmte Workloads isolieren und vor potenziellen Bedrohungen schützen können. Durch die Segmentierung von Workloads kann ein Unternehmen die potenzielle Angriffsfläche begrenzen, die laterale Bewegung von Bedrohungsakteuren durch das Netzwerk verhindern und für jeden Workload eigene Sicherheitsrichtlinien erzwingen.
Perimeter- bzw. Netzwerksicherheit und Mikrosegmentierung sind zwei unterschiedliche Sicherheitsstrategien, die verschiedene Aspekte der Netzwerksicherheit betreffen. Perimetersicherheit sorgt für eine erste Verteidigungslinie gegen externe Bedrohungen und bezieht sich auf den Schutz des äußeren Rand des Netzwerks – in der Regel des Edge-Netzwerks – durch Einschränkung des Zugriffs auf das Netzwerk von außen. Dazu wird der „Nord-Süd-Datenverkehr“ (von Client zu Server), der den Sicherheitsperimeter zu durchqueren versucht, überprüft und bösartiger Datenverkehr gestoppt. Perimetersicherheit wird in der Regel durch Technologien wie Firewalls, Systeme zur Angriffserkennung und Angriffsverhinderung sowie VPNs erreicht.
Die Mikrosegmentierung betrifft die interne Sicherheit des Netzwerks. Dabei wird das Netzwerk in kleinere Segmente oder Zonen unterteilt, um präzisere Sicherheitskontrollen jedes Segments zu ermöglichen. Dies hilft dem Unternehmen, den lateralen „Ost-West-Datenverkehr“ innerhalb des Netzwerks sowie auf Anwendungs- und Workload-Ebene besser zu kontrollieren und die potenzielle Angriffsfläche zu verkleinern.
Die Mikrosegmentierung kann eine Herausforderung für die Netzwerkleistung und -sicherheit darstellen, wenn sie nicht richtig geplant und umgesetzt wird.
Unternehmen sollten ihre Mikrosegmentierungsstrategie sorgfältig planen, einschließlich der Anzahl und Größe der Segmente, der anzuwendenden Sicherheitsrichtlinien und der Auswirkungen auf den Netzwerkverkehr. Es müssen angemessene Tests durchgeführt und das Netzwerk überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Mikrosegmentierung keine negativen Auswirkungen auf die Netzwerkleistung hat oder Sicherheitslücken entstehen.
Durch Mikrosegmentierung können Unternehmen sichere Zonen oder Segmente in ihren Netzwerken einrichten, um so eine granulare Kontrolle des Netzwerkverkehr zu bieten und die Angriffsfläche zu minimieren. Jedes Segment wird dann mit Richtlinien und Kontrollen gesichert, die nur autorisierten Datenverkehr zwischen den Segmenten zulassen.
Die Mikrosegmentierung wird in der Regel mit der Technik Software-Defined Networking (SDN) implementiert, die es ermöglicht, virtuelle Netzwerke zu erstellen, die von der physischen Netzwerkinfrastruktur unabhängig sind. Jedes der Netzwerksegmente wird mithilfe von Richtlinien gesichert, die definieren, welche Arten von Datenverkehr das Segment passieren dürfen. Beispielsweise können Zugriffssteuerungslisten (ACLs) verwendet werden, um zu steuern, welche Benutzer oder Geräte auf die einzelnen Segmente zugreifen dürfen. Systeme zur Angriffserkennung und Angriffsverhinderung (Intrusion Detection & Prevention Systems, IDPS) können genutzt werden, um bösartige Aktivitäten innerhalb der einzelnen Segmente zu erkennen und zu blockieren. Zum Schutz der Daten bei der Übertragung zwischen den Segmenten kann Verschlüsselung eingesetzt werden.
Mikrosegmentierung ermöglicht eine umfassende Sichtbarkeit und detaillierte Kontrolle des Netzwerkverkehrs. Dies macht es einfacher, nicht autorisierten Verkehr und potenzielle Sicherheitsverletzungen zu erkennen und schnell auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren.
Bei der Mikrosegmentierung werden drei Haupttypen von Kontrollen eingesetzt.
Für Agent-basierte Mikrosegmentierungskontrollen kommen Software-Agents zum Einsatz, die auf Endpunkten wie Servern, Arbeitsstationen oder anderen Netzwerkgeräten installiert werden, um Netzwerksegmentierungsrichtlinien durchzusetzen. Die Agenten überwachen kontinuierlich die für die jeweiligen Endpunkte geltenden Richtlinien und können zentral über eine Verwaltungskonsole gesteuert werden, was die Konfiguration und Bereitstellung von Richtlinien im gesamten Netzwerk des Unternehmens vereinfacht.
Netzwerkbasierte Mikrosegmentierungskontrollen nutzen SDN, um virtuelle Netzwerksegmente zu erstellen, die jeweils über eigene Sicherheitsrichtlinien und -kontrollen verfügen. Diese virtuellen Segmente sind voneinander isoliert, was das Potenzial für Lateral Movement von Angreifern reduziert. Die Richtlinien und Kontrollen werden auf der Netzwerkebene und nicht auf der Endpunktebene durchgesetzt. Dies ermöglicht die Segmentierung des Netzwerkverkehrs auf der Grundlage einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich Benutzeridentität, Anwendungstyp und Netzwerkstandort.
Cloud-native Kontrollen der Mikrosegmentierung werden speziell für Cloud-Umgebungen entwickelt. Sie nutzen Cloud-native Sicherheitsfunktionen wie Netzwerksicherheitsgruppen und virtuelle private Clouds, um virtuelle Netzwerksegmente zu erstellen und Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen. Für diese Kontrollen kommen die nativen Sicherheitsfunktionen der Cloud-Plattform zum Einsatz, um präzise Sicherheitsrichtlinien automatisch in allen Cloud-Instanzen durchzusetzen.
Unternehmen können sich je nach ihren spezifischen Anforderungen und Zielen für eine oder mehrere Arten der Mikrosegmentierung entscheiden. Zu den gängigen Typen der Mikrosegmentierung gehören die folgenden.
Segmentierung von Anwendungen
Durch Anwendungssegmentierung können einzelne Anwendungen geschützt werden. Dazu werden Sicherheitsrichtlinien erstellt, die den Zugang zu bestimmten Anwendungsressourcen wie Datenbanken, APIs und Webservern einschränken, um unberechtigten Zugriff und Datenschutzverletzungen zu verhindern. Durch die Segmentierung von Anwendungen können Unternehmen auch Zugriffskontrollen auf der Grundlage der „geringsten Rechte“ durchsetzen, um sicherzustellen, dass Benutzer und Anwendungen nur auf solche Ressourcen zugreifen können, die sie für die Ausführung ihrer spezifischen Funktionen benötigen.
Segmentierung nach Ebene
Durch die Segmentierung der verschiedenen Ebenen oder Schichten eines Anwendungsstapels (z. B. der Web-, Anwendungs- und Datenbankebene) können Angreifer daran gehindert werden, sich lateral innerhalb des Anwendungsstapels zu bewegen und auf sensible Daten oder Ressourcen zuzugreifen.
Umgebungsbasierte Segmentierung
Wenn Unternehmen die verschiedenen Umgebungen oder Zonen innerhalb des Netzwerks sichern (z. B. die Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebung), können sie strenge Zugriffskontrollen für jeweilige Umgebung durchsetzen und sicherstellen, dass sensible Daten und Ressourcen nur für autorisierte Benutzer und Anwendungen zugänglich sind.
Container-Segmentierung
Bei der Container-Segmentierung werden einzelne Container oder Container-Gruppen innerhalb einer Container-Umgebung gesichert. Dies reduziert die Angriffsfläche und verhindert, dass sich Angreifer lateral innerhalb der Container-Umgebung bewegen können. Um Sicherheitslücken zu verhindern, muss jeder Container ordnungsgemäß segmentiert werden, damit er nicht auf die Daten und Konfigurationsdateien anderer Container zugreifen kann.
Best Practices für die Container-Segmentierung
Benutzersegmentierung für die Cloud-Sicherheit
Die Mikrosegmentierung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile, unter anderem:
F: Wie unterscheidet sich Netzwerksegmentierung von Mikrosegmentierung?
A: Sowohl Netzwerksegmentierung als auch Mikrosegmentierung verbessern die Netzwerksicherheit und -leistung, die beiden Techniken unterscheiden sich jedoch grundlegend voneinander. Bei der herkömmlichen Netzwerksegmentierung (manchmal auch Makrosegmentierung genannt) wird das Netzwerk auf der Grundlage von Funktion oder Standort in größere Segmente unterteilt. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Regel auf dem Datenverkehr, der in „Nord-Süd-Richtung“ (von Client zu Server) in das und aus dem Netzwerk fließt.
Bei der Mikrosegmentierung wird das Netzwerk in kleinere Segmente unterteilt, für die jeweils eigene Sicherheitsrichtlinien gelten. Dies ermöglicht eine präzisere Kontrolle des Netzwerkzugriffs „von Ost nach West“ und die Durchsetzung von Zero-Trust-Zugriffskontrollen. Bei der Mikrosegmentierung werden die Sicherheitsrichtlinien auf Ebene der einzelnen Workloads oder Anwendungen angewendet, nicht auf Netzwerkebene.
F: Was bedeutet Anwendungsabhängigkeit?
A: Der Begriff Anwendungsabhängigkeit bezieht sich auf die Beziehungen und Interaktionen zwischen verschiedenen Anwendungen und Diensten in einer Netzwerkumgebung. Für eine effektive Mikrosegmentierungsstrategie ist es wichtig, die Anwendungsabhängigkeiten zu verstehen, da sich Änderungen an der Zugriffsmethode auf eine Anwendung oder einen Dienst auch auf die Leistung oder Sicherheit anderer Anwendungen und Dienste auswirken können. Daher sollten die Anwendungsabhängigkeiten erfasst werden, bevor die Mikrosegmentierung implementiert wird.
F: Was sind Firewall-Richtlinien?
A: Firewall-Richtlinien sind Regeln, die festlegen, wie die Firewalls eines Unternehmens den Datenverkehr zwischen verschiedenen Segmenten eines Netzwerks oder zwischen einem Netzwerk und dem Internet zulassen oder blockieren.
F: Wie unterscheiden sich Firewalls von Mikrosegmentierung?
A: Firewalls kontrollieren den Zugriff auf ein Netzwerk, indem sie den Datenverkehr auf der Grundlage vordefinierter Regeln filtern. Während Firewalls zur Kontrolle des Zugriffs zwischen Segmenten verwendet werden können, wird das Netzwerk bei der Mikrosegmentierung in kleinere Segmente unterteilt, für die jeweils eigene Sicherheitsrichtlinien gelten. Dies ermöglicht eine präzisere Kontrolle des Netzwerkzugriffs, sodass Unternehmen den Zugriff auf einige bestimmte Anwendungen und Dienste beschränken können.
F: Was ist ein virtuelles Netzwerk?
A: Ein virtuelles Netzwerk wird innerhalb einer physischen Netzwerkinfrastruktur betrieben, basiert jedoch auf Software zur sicheren Vernetzung von Computern, VMs und Servern oder virtuellen Servern. Dies unterscheidet sich vom traditionellen physischen Netzwerkmodell, bei dem Netzwerksysteme über Hardware und Kabel verbunden werden. Virtuelle Netzwerke können verwendet werden, um separate Umgebungen innerhalb eines größeren Netzwerks zu schaffen, sodass Unternehmen bestimmte Anwendungen oder Dienste in Mikrosegmente isolieren können.
Mikrosegmentierung kann Unternehmen dabei helfen, die Anwendungen und Daten in ihren Netzwerken besser vor potenziellen Bedrohungen zu schützen, da die Angriffsfläche reduziert wird. Darüber hinaus können mit Mikrosegmentierung mehr Transparenz und eine bessere Kontrolle über den Netzwerkverkehr erzielt werden, was es einfacher macht, Sicherheitsvorfälle zu erkennen und darauf zu reagieren.
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