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Den hybriden Arbeitsplatz zum Funktionieren bringen

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F5
Veröffentlicht am 15. August 2021

Die Fernarbeit hat uns alle in den letzten 18 Monaten betroffen. Manche mehr als andere.

Wer bereits vor der COVID-Pandemie in einem Unternehmensbüro gearbeitet hatte – und sei es nur für ein paar Wochen –, verfügte über ein unterstützendes Netzwerk und hatte zumindest eine ungefähre Vorstellung davon, wie betrieblich alles zusammenpasst.

Dies ist bei neuen Mitarbeitern, Branchenneulingen und Praktikanten nicht der Fall. Für diese Gruppen war das F5-Erlebnis bislang fast ausschließlich virtuell.

Aus meiner EMEA-Perspektive denke ich, dass wir die Situation gut gemeistert haben. Aber wir haben auf diesem Weg sicherlich einige wertvolle Lektionen gelernt, die uns bei den nächsten Schritten der Büroreintegration helfen werden – sei es ein hybrider Ansatz oder etwas, das näher am alten Zustand ist.

Insbesondere unsere aktuelle Gruppe von EMEA-Praktikanten hat sich als aufschlussreiche Quelle konstruktiven Feedbacks erwiesen.

Obwohl ihre Zeit bei F5 in Videokonferenzen, E-Learning-Module und virtuelle Mentoring-Sitzungen aufgeteilt war, haben sie alle hervorragende Leistungen erbracht. Allen, die nicht für ein weiterführendes Studium an die Universität zurückkehrten, wurde eine Vollzeitstelle angeboten.

Wen könnten wir also besser zu den Fallstricken der virtuellen Arbeit und zur Optimierung unserer Hybridpläne befragen?

Für viele waren die Arbeit aus der Ferne und virtuelle Meetings oft eine verwässerte und manchmal einschränkende Erfahrung.

„Mir hat es Spaß gemacht, aber es gibt eine Lücke in meiner Erfahrung, die schwer in Worte zu fassen ist, da ich nicht spontan und informell lernen konnte“, meinte ein Praktikant. „Spontane Fragen oder Diskussionen lassen sich über eine digitale Plattform nur schwer nachbilden und natürlich ist ein Shadowing fast unmöglich“, meinte ein anderer.

Alle waren sich einig, dass die Interaktion per E-Mail oder Instant Messaging häufig aufdringlicher wirkte, als die Ansprache von Menschen im Büro.  Außerdem vermissten sie die Möglichkeit, sich unmittelbar mit älteren Kollegen persönlich über die Besprechungen zu informieren.  Und sie befürchteten, dass das Feedback, das sie in einer virtuellen Umgebung erhielten, manchmal „mechanischer“ sei.

All das berührt mich sehr.  Mein beruflicher Werdegang wurde zweifellos dadurch beschleunigt, dass ich ein Unternehmen von innen kennenlernte: Ich lernte unterschiedliche Menschen kennen, arbeitete mit Teams zusammen oder war einfach mit guten Leuten in einem Raum und sah, wie sie vorgehen.

Wenn alles virtuell ist, lernt man zwar ein kleines Team und seine eigene Rolle darin kennen, das Gesamtbild ist jedoch schwieriger zu erkennen. Die Möglichkeit zum informellen Lernen – durch Beobachtung und zufällige Gespräche – wird erheblich eingeschränkt. Ganz zu schweigen von der Geselligkeit, die traditionell mit der Zugehörigkeit zu einem Praktikanten- oder Absolventenkreis einhergeht.

All diese Faktoren berücksichtigen wir bei der Gestaltung der nächsten Phase unserer Strategie für hybrides Arbeiten. Dieser Prozess begann bereits vor der Pandemie. Wir wollen die vielen Vorteile der Fernarbeit auf keinen Fall verlieren, aber diese müssen stärker an diejenigen angepasst werden, die sich in der prägenden Lernphase ihrer Karriere befinden.   

Eine zentrale Rolle spielt dabei die intelligente Nutzung unserer Büroräume. Wir gestalten viele Räume neu, um Besprechungen und die Zusammenarbeit zu erleichtern – der wahre Vorteil, wenn alle an einem Ort zusammen sind. Und wir möchten die Arbeitsumgebung für neue Mitarbeiter soweit möglich optimieren und dafür sorgen, dass sie sich mit dem gesamten Unternehmen verbunden fühlen, was bei 100 %iger Fernarbeit nicht möglich wäre.

Es gibt keine festen Regeln, aber das Timing spielt eine große Rolle. Dabei geht es nicht um eine festgelegte Anzahl von Tagen pro Woche, sondern darum, sicherzustellen, dass die Zeit im Büro stets sinnvoll genutzt wird. Es macht keinen Sinn, ein Klassenzimmer ohne Lehrer zu haben, und neue Mitarbeiter müssen Zugang zu den richtigen Kollegen, Besprechungen und Unterstützung haben, wenn sie vor Ort arbeiten.

Es wird zwangsläufig einige Zeit dauern, sich an das hybride Arbeiten zu gewöhnen, so wie es auch bei den vollständig Remote-Arbeitsplätzen der letzten 18 Monate der Fall war. Damit dies gelingt, werden wir alles Mögliche tun, um die Flexibilität der Fernarbeit mit den kulturellen und entwicklungsfördernden Vorteilen der Vor-Ort-Arbeit zu verbinden. Es ist eine Herausforderung, der wir uns jedoch zu 100 % stellen. Um einen unserer Praktikanten noch einmal zu zitieren: „Wahl ist wichtig.“ Es ist nicht binär. Es geht um Flexibilität.“ Auf das Beste aus beiden Welten!