Stand der Anwendungsbereitstellung 2018: Die digitale Transformation verändert alles
Der Begriff „digitale Transformation“ (DX) ist schwer zu definieren. Wie schon vor Jahren mit der Cloud und in jüngerer Zeit mit DevOps wird der Begriff von jedem, der ihn verwendet, wie Knete behandelt. Wenn Sie versuchen, ein API-bezogenes Produkt zu verkaufen, geht es bei DX darum, Ihr Geschäft API-fähig zu machen. Wenn Sie die Entwicklung mobiler Apps verkaufen möchten, geht es um mobile Apps. Es ist papierlos! Es sind Anwendungen! Es ist eine Cloud!
Eigentlich ist es all das und doch nichts davon. Gleichzeitig. Ja, DX hat DevOps als Schrödingers Trend abgelöst.
Die beste (und einfachste) Definition der digitalen Transformation – die alle ihre verschiedenen Formen und Erscheinungsformen umfasst – ist „digitale Ermöglichung“. Dabei kann es sich um Prozesse (papierlos), Dienste (APIs) oder Engagement (mobil/Apps) handeln. Es könnten alle drei sein. Der entscheidende Aspekt der digitalen Transformation besteht darin, dass sie es Unternehmen ermöglicht, schneller zu agieren und mit weniger Aufwand zu skalieren – und zwar dank einer Vielzahl von Technologien, darunter Automatisierung, Cloud und Anwendungen.
Beachten Sie, dass sich diese Definition und die damit verbundenen Technologien nicht auf die geschäftliche Seite der Dinge beschränken. Das ist Absicht, denn bei DX geht es sowohl um die interne als auch um die externe digitale Aktivierung. Man könnte sogar argumentieren (und das habe ich getan), dass Letzteres nicht ohne Ersteres möglich ist. Wenn Sie Ihre internen Abläufe nicht in eine schlanke, automatisierte und Cloud-fähige Maschine umgewandelt haben, können Sie externe Anstrengungen nicht erfolgreich umsetzen. Die IT muss transformiert werden und bereit sein, mehr Anwendungen, mehr Anwendungsdienste und mehr Cloud-Umgebungen zu unterstützen. Und das alles ohne eine nennenswerte Erhöhung der Mitarbeiterzahl und der Budgets. Die betriebliche Größe ist für den Erfolg von entscheidender Bedeutung, denn ohne sie verfügen Sie weder über die Ressourcen noch über die Fähigkeit, das Geschäft (die Apps und APIs) in einer digitalen Wirtschaft zu skalieren.
Organisationen sind sich dessen bereits bewusst und handeln entsprechend. In unserem „State of Application Delivery“ von 2018 sagten uns 72 % der über 3.000 Befragten weltweit, dass sie sich von ihren Bemühungen zur digitalen Transformation einen Nutzen durch die IT-Optimierung erhoffen. Wettbewerbsvorteile kamen mit 56 % der Befragten auf den zweiten Platz und die Optimierung der Geschäftsprozesse folgte mit 49 % knapp dahinter auf dem dritten Platz.
Und was tun diese Organisationen aufgrund der DX-Bemühungen? Sie setzen IT-weit auf Automatisierung und Orchestrierung. Sie migrieren mehr Anwendungen in die öffentliche Cloud. Und sie ändern die Art und Weise, wie sie Anwendungen entwickeln. Agile steht für viele Organisationen zur Diskussion, die diesen Ansatz als zu chaotisch für ihr traditionelles Unternehmen abgelehnt haben.
Darüber hinaus bewerten sie in erheblichem Maße neue Technologien und Architekturen – wie Container und Microservices. Nicht unerhebliche 41 % der Befragten gaben an, dass sie den derzeit beliebtesten Technologien nachgehen.
Es sind jedoch nicht nur die klaren Antworten auf die Fragen zu DX, die mich zu der kühnen Behauptung veranlassen, dass derartige Bemühungen zu Veränderungen führen. Aus den Daten geht eindeutig hervor, dass Unternehmen, die im Rahmen einer DX-Initiative tätig sind, die Art und Weise ändern, wie sie Anwendungen entwickeln, implementieren und bereitstellen.
Bedenken Sie beispielsweise die Auswirkungen auf Anwendungsdienste. Schauen Sie sich genauer die Unterschiede im Formfaktor an, der für die Bereitstellung vor Ort bevorzugt wird:
So wie die Anwendung das primäre Kriterium zur Bestimmung des Bereitstellungsorts von Anwendungen ist, hängt die klare Präferenz für Formfaktoren von Anwendungsdiensten vom Dienst oder Standort ab. Die Präferenz für Hardware – und virtuelle Appliances – nimmt zunehmend ab und geht zu einem „es kommt darauf an“ über. Auch bei Containern ist ein Anstieg zu verzeichnen, und zwar von 4 % im Jahr 2017 auf fast 6 % in diesem Jahr. Auffällig an den Daten ist der Einfluss, den DX auf diese Präferenzen hat. Bei Unternehmen mit einer DX-Initiative war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Container als Formfaktor für Anwendungsdienste bevorzugten, doppelt so hoch wie bei Unternehmen ohne eine solche Initiative – auf Kosten virtueller Maschinen.
Es ist klar, dass die Bemühungen zur digitalen Transformation alle Bereiche der IT beeinflussen – auch das herkömmliche Netzwerk, in dem Anwendungsdienste am häufigsten eingesetzt werden.
Dieser Einfluss ist nicht auf materielle Dinge beschränkt. Auch die Perspektiven hinsichtlich der Prioritäten – Umfang, Geschwindigkeit oder Sicherheit – zeigten Auswirkungen auf die Bemühungen zur digitalen Transformation.
Befragte, die unter der Schirmherrschaft von DX arbeiten, legten mehr Wert auf die Verfügbarkeit und ID/den Zugriff für ihre Anwendungen als ihre Gegenstücke. Sie machten sich deutlich weniger Gedanken um die Sicherheit. Das reichte zwar noch immer nicht aus, um die Sicherheit auf den ersten Platz der „schlimmsten Dinge, die bei der Bereitstellung einer Anwendung fehlen“ zu rücken, aber es verringerte den wachsenden Abstand zwischen ihnen deutlich.
Die Bemühungen zur digitalen Transformation finden sowohl innen als auch außen statt. Während die Anteilseigner eines Unternehmens versuchen, eine externe digitale Umgestaltung zu erzwingen, ist klar, dass sich die gleichen Veränderungen auf die gesamte IT auswirken.
Von der Entwicklung über die Bereitstellung bis hin zur Auslieferung verändert die digitale Transformation alles.
Weitere Informationen zur digitalen Transformation, Multi-Cloud, Anwendungsdiensten, Sicherheit und der fortlaufenden NetOps-Transformation erhalten Sie, indem Sie sich Ihr eigenes Exemplar unseres Berichts „State of Application Delivery 2018“ holen und uns auf Twitter unter @F5Networks und/oder dem Hashtag #SOAD18 folgen. Und bleiben Sie dran – in den kommenden Blogs werden wir Ihnen weitere Einblicke geben (einschließlich Daten und Perspektiven, die nicht im Bericht enthalten sind).